präsentiert:

... die Sprüch

 

über die Musik

"Ei! kennt ihr noch das alte Lied, das einst die Brust so wild durchglüht, Ihr Saiten, dumpf und trübe?"
Heinrich Heine: Traumbilder, aus dem "Buch der Lieder"

 

"Also ich erscheine um achtzehn Uhr, Kognak bringe ich mit, Grammophon hast du."
Ödön von Horvart: "Fräulein Pollinger"

 

"Wenn, wie es in jenem musikalischen Dialoge, Wettstreit oder Liebesverhältnis zwischen dem Orchester und einem Soloinstrumente, das seit zweieinhalb Jahrhunderten als >Konzert< zu bezeichnen die Fachsprache der Musiker sich angewöhnt hat, immer wieder manche Takte lang geschieht, daß eben jenes Soloinstrument, der Auseinandersetzung mit dem gewaltigen Gesprächspartner sowohl wie der Rolle des bloßen Gehilfen bei der Entwicklung Wandlung und Fortführung eines musikalischen Themas für eine Atempause lang enthoben, sich gewissermaßen aus der Verstrickung in eine beinah allzu komplizierte Welt von Funktionen, Ansprüchen, Aufgaben, Verantwortungen und Verführungen, aus einer ungemein differenzierten, vielfach abhängigen, vielen Mitspielern verpflichteten Existenz und in seine eigene, heimatliche , individuelle Welt zurückgekehrt findet, scheint diese befristete Heimkehr in sein ihm allein gehöriges Reich, in die Unschuld, Freiheit und Eigengesetzlichkeit seines eigenen Wesens ihm einen ganz neuen Antrieb und Atem, eine zuvor durch die Rücksicht auf den Partner gebundene und eingeschränkte Beschwingtheit, eine beinahe berauschende Freude an sich selbst und seinen Möglichkeiten zu verleihen, scheint es zum Genuß seiner wiedererlangten Freiheit, zum Schwelgen in der ihm allein eigenen Atmosphäre einzuladen und zu ermuntern, daß es gleich einem der Gefangenshaft entronnenen Vogel erst in einer langen Folgen von Trillern seiner Kräfte jubelnd wieder bewußt wird, um alsdann in bald wiegenden, bald triumphal emporsteigenden, bald bacchantisch baßwärts abstürzenden Passagen, Schwüngen und Flügen das scheinbar Unüberbietbare, ja Unmögliche an virtuoser Ekstase zu erleben."
Hermann Hesse: "Ein Satz über die Kadenz"

 

über Speis und Trank

"Ein Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko"
Staatssekretär Alfred Spitzner (CSU) anlässlich der "Woche des Bieres" in Regensburg, Frühling 2001

 

"Ich bin im Grunde genommen immer nur dem besten Bier nachgereist"
Jean Paul

 

"Wenn einer nach dem Korken schmeckt, dann möpselt es nach--!"
Kurt Tucholsky: "Das Wirtshaus im Spessart"

 

"Such ihn nicht im Kollegium,
Such ihn beim Glas Tokaier,
Such ihn nicht in der Hedwigskirch',
Such ihn bei Mamsell Meyer."
Heinrich Heine: Die Heimkehr (aus dem "Buch der Lieder", Vers 66)

 

"Und dann gehn wir noch wohin und trinken einen Topf irgendeiner nassen Sache und bereden alles miteinander..."
Kurt Tucholsky: "Banger Moment bei reichen Leuten"

 

"Die Gläser sie klingen, Gespräche sie ruhn, beherziget Ergo bibamus!"
Johann Wolfgang von Goethe: "Ergo bibamus!"

 

über Sonstwas

"Alles in der Welt läßt sich ertragen
Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen"
Johann Wolfgang von Goethe: "Denksprüche"

 

"Goethe hinterließ uns wohl mehr Straßen als Gedichte"
Christian Veith

 

"Zu fragmentarisch ist Welt und Leben-
Ich will mich zum deutschen Professor begeben,
Der weiß das Leben zusammen zu setzen,
Und er macht ein verständlich System daraus;
Mit seinen Nachtmützen und Schlafrockfetzen
Stopft er die Lücken des Weltenbaus
Heinrich Heine: Die Heimkehr (aus dem "Buch der Lieder", Vers 61)

 

"...wenn Männer untereinander und alleine sind, kommt es vor, dass hie und da einer aufstößt. Es ist sehr befreiend."
Kurt Tucholsky: "Das Wirtshaus im Spessart"

 

"... die Dachfirste von Rodi, wachsame Ueberbleibsel von Generationen, die vom echten Wert des Lebens ueberzeugt waren. Der Dachfirst, ausser dass er eine stilistische Komplettierung der Materie formt, stellt den magischen Hauch den die Hand des Menschen vibrieren lassen kann; dar und ihm eiene misterioese Vitalitaet gibt. Diese `armen Dachfirste`, die letzten Ueberbleibsel der heutigen Gefuehllosigkeit, sind aristokratisch, die die ganze Musikalitaet eines einfachen und tiefen Gespraechs beschwoeren, von der Zeit durchsickert und geschichtlich durchdrungen."
Originalzitat aus dem "deutschen(?)" Reiseführer: "Gargano e Isole Tremiti", Trimboli editori s.r.l., 1986

 

"Ach, daß die innre Schöpfungskraft
Durch meinen Sinn erschölle!
Daß eine Bildung voller Saft
Aus meinen Fingern quölle!"

Johann Wolfgang von Goethe: "Künstlers Abendlied"

 

"Da habe der alte Schuster Breitenberger in Preßburg schon recht gehabt, wie er, bevor er gestorben ist, zu seiner versammelten Familie gesagt hat: "Leutl, wenn ihr mal recht blöd seids, so denkt an mich!"
Ödön von Horvath: "Fräulein Pollinger"

 

"Und sie teilte ihm mit, daß sie nur zwei Städte auf der ganzen Erde kennt, nämlich München und Regensburg, wo sie geboren sei. Regensburg liege an der Donau und in der Nähe der Walhalla, wo die berühmten Männer als Marmorbüsten herumständen, während München an der Isar liege. Die Donau sei zwar größer als die Isar, aber dafür könne die Isar nichts. Hinwiederum sei die Isar zwar grüner als die Donau, dafür sei aber wieder München die Hauptstadt Bayerns."
Ödön von Horvath:
"Fräulein Pollinger"

 

"Mir ist's, als müßte ich auf etwas Neues warten."
Ödön von Horvath: "Der Schneemann"

 

"Hier ist der Punkt, an welchem ich eine durch solide Tradition befestigte und geläuterte Kunst des Faulenzens schmerzlich vermisse (...)."
Hermann Hesse: "Die Kunst des Müßiggangs" (1904)

 

"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher"
Albert Einstein

 


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